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Aufbruch in die Neue Welt

2016-06-23
Brooklyn
Aufbruch in die Neue Welt

Anfang des Jahres lief in den Kinos die Verfilmung des Romans „Brooklyn“ von Colm Tóibín. Der Roman schien mir ideal als Urlaubslektüre für unsere Reise nach Manhattan und Brooklyn. Allerdings bin ich weder im Flieger noch im Apartment zum Lesen gekommen und habe die Lektüre letzte Woche nachgeholt. Immerhin kannte ich nun verschiedene Schauplätze des Romans wieder.

Die Geschichte handelt von Eilis Lacey, die in den Fünfzigerjahren mit ihrer Schwester und ihrer Mutter in Enniscorthy an der Südostküste Irlands in ärmlichen Verhältnissen lebt. Als ein Priester ihr die Gelegenheit bietet, nach Brooklyn auszuwandern und dort eine Stelle als Verkäuferin anzutreten, nimmt sie die Chance wahr. Sie findet eine Bleibe in der Pension der Irin Ms. Kehoe, wo viel getratscht wird, und kann sich nur schwer dort einleben. Die Arbeit im großen Modekaufhaus Bartocci’s ist anstrengend und trotz verschiedener Veranstaltungen der irischen Community vermisst sie ihre Heimat und ihre Familie. Das ändert sich, als sie auf einer Tanzveranstaltung den italienischstämmigen Tony kennenlernt. Auch beruflich geht es aufwärts: Sie besteht die Prüfung zur Buchhalterin an der Abendschule und schmiedet mit Tony Zukunftspläne. 

Obwohl mich das Thema sehr interessierte, konnte ich nicht so richtig in Eilis Gefühlswelt eintauchen. Welche Wirkung die neue Umgebung auf sie hat und wie sie sich dabei verändert, schildert Toíbín recht nüchtern ohne Kommentierung. Doch genau dieser Stil, frei von Begeisterung und Romantik, beschreibt wohl am besten die schwierige Phase der Integration vieler amerikanischer Auswanderer, die sich sowohl in der alten Heimat als auch in der Neuen Welt fremd fühlten.

 
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