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Studiochef und Troubleshooter

2016-07-01
Los Angeles
Studiochef und Troubleshooter

Im Flieger nach New York hatte ich die Gelegenheit, einen Film anzusehen, der gerade auf DVD erschienen ist: „Hail, Caesar!“ von den Coen-Brüdern, der den Wettbewerb der 66. Berlinale im Februar eröffnete. Viel logische Handlung darf man in diesem Film nicht erwarten, doch man kann in die wunderbar bunten Studiokulissen der Fünfziger Jahre eintauchen, mitten ins Goldene Zeitalter von Hollywood.

Hauptfigur Eddie Mannix leitet das Filmprojekt „Hail, Caesar!“ – ein im alten Rom angesiedelten monumentalen Sandalenfilm. Kurz vor Drehschluss wird jedoch der Hauptdarsteller von einer Gruppe kommunistischer Drehbuchautoren entführt, die sich „Die Zukunft“ nennt. Dass eine Summe von 100.000 Dollar als Lösegeld gefordert wird, ist nur eines von vielen kleinen und großen Problemen, mit denen sich der Studiochef herumschlagen muss. Er ist Mädchen für alles oder ‚Fixer‘, wie man die Arbeit damals nannte.

So erleben wir einen Käfig voller verrückter Künstler und Diven wie eine launische Wasserballetttänzerin, Cowboyhelden, steppende Matrosen und nervige Klatschreporter. Schauspieler wie George Clooney und Scarlett Johansson sind sich nicht zu schade, sich zum Narren zu machen – im Gegenteil, sie haben sichtlich Spaß an ihren Rollen und der überträgt sich ganz schnell auf das Publikum. Typisch für die Coen-Brüder ist wieder das Thema Kunst versus Kommerz, doch in erster Linie ist der Gute-Laune-Film eine Huldigung der einstigen Magie von Hollywood.