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Die Bookstore Girls

2017-01-07
Tokio
Die Bookstore Girls

Ein Grund, warum ich mir so gern TV-Serien ansehe, ist, dass man in so viele verschiedene Berufe hineinschnuppern kann. Allein im letzten Jahr, wo ich die japanischen Serien für mich entdeckt habe, konnte ich in die Rolle einer Anwältin, Nachrichtensprecherin, Pilotin, Flugbegleiterin, Lehrerin, Kommissarin, Pianistin, Zeitarbeiterin, Ärztin, Hotelmanagerin, Redakteurin, eines Restaurantmanagers, Eishockeyprofis, Formel 1-Fahrers, Neurowissenschaftlers, Expeditionsleiters, Pianisten und und und ... hineinschlüpfen. 

In der Serie „Fight! Bookstore Girls“, die ich zur Zeit schaue, gehe ich besonders auf, denn sie handelt vom Berufsalltag der Buchhändlerin Riko Nishioka, die zur Filialleiterin befördert wird. Seit 20 Jahren arbeitet sie mit Leidenschaft für die Kette Pegasus Books, auch wenn sie mit immer wieder neuen Hürden und Problemen wie sinkende Umsatzzahlen und neidische männliche Kollegen zu kämpfen hat. Hinzu kommt die neue übereifrige Angestellte Aki, die ihr das Leben schwer macht. Sie bringt zwar durch viele neue und pfiffige Ideen frischen Wind in die Truppe, sorgt aber durch ihre eigensinnigen und teils brachialen Methoden für viel Unmut im Team. 

Beide Frauenfiguren imponieren mir – sowohl Riko, die zeigt, was gerade in turbulenten Zeiten gute Führung bedeutet, als auch Aki, die mit ihrem Ideenreichtum und Enthusiasmus das scheinbar Unmögliche möglich macht. Immer, wenn ich ihre Wohnung sehe, die sie stilvoll und gemütlich wie eine Privatbibliothek eingerichtet hat, könnte ich vor Neid erblassen. Es macht Spaß, mit den engagierten Buchhändlerinnen Comiclesungen für Kinder oder nächtliche Events zu erleben und ihre Begeisterung für Gedrucktes zu teilen. Als Riko gefragt wird, welches Buch ihr Leben verändert hat, sagt sie „Kitchen“ von Banana Yoshimoto. Ich glaube, die Geschichte werde ich ein zweites Mal lesen. 

 
Selbstfindung