Wilder Ritt in die Vergangenheit

Wenn ich in die Geschichte der Menschheit blicke, gibt es keine Zeit, in der ich lieber gelebt hätte als jetzt. Eine Zeitreise mit der Garantie, dass man jederzeit wieder ins Heute zurückkehren kann, dürfte dagegen ganz interessant sein – so wie es die Protagonisten in dem Buch „One damned thing after another“ von Jodi Taylor praktizieren. Eine von ihnen ist Madeleine Maxwell, kurz Max genannt. Sie bekommt von St Mary’s, einem Institut für Geschichtsforschung in der britischen Stadt Thirsk, ein Jobangebot als Historikerin. Zuvor muss sie sich allerdings in einer Reihe von abenteuerlichen und kräftezehrenden Tests bewähren. Ihr künftiger Beruf stellt schließlich hohe Anforderungen: Zeitreisen zu unternehmen, um historische Meilensteine zu studieren und zu dokumentieren, Antworten auf ungeklärte Fragen zu finden und bei alledem am Leben zu bleiben! Was sich gar nicht so einfach gestaltet, wenn man an Schauplätze wie den Ersten Weltkrieg, die Bibliothek von Alexandria oder in die Kreidezeit mitten in einen Pulk von Dinosauriern katapultiert wird.
Trotz der Gefahren, die ihre neue Stelle mit sich bringt, fühlt sich Max gut aufgehoben in ihrem Team voller intelligenter, wissbegieriger, aber auch exzentrischer Kollegen. Eine Bewährungsprobe jagt die nächste und sorgt für viele witzige Szenen, aber auch düstere und grausame Momente und Verluste, die ein wenig an die Harry Potter Reihe erinnern. An Action und unerwarteten Wendungen mangelt es wahrlich nicht, zum Beispiel wenn man erfährt, wie das Institut überhaupt entstanden ist. Die geschichtlichen Hintergründe kommen leider ein wenig zu kurz – mit Ausnahme der Kreidezeit, die wiederum zu viel Platz einnimmt. Was den temporeichen Roman trägt, sind vor allem die sympathische und sehr lebendig gezeichnete Hauptfigur Max und der typisch britische schwarze Humor. Jetzt, wo einem die Figuren so vertraut sind, ist man bereit für die nächsten Zeitreisen und Abenteuer, die sich über insgesamt acht Bände erstrecken.