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Stories & Design

Der Traum vom eigenen Laden

2017-08-06
Berlin
Der Traum vom eigenen Laden

Heutzutage lässt sich ein Online-Business mit wenig Startkapital und Risiko aufziehen. Doch träumt nicht jeder Unternehmer – besonders die weibliche Fraktion – insgeheim von einem eigenen Laden, den er ganz nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten kann? 28 Frauen, die diesen Traum wahr gemacht haben und zu „Shop Girls“ wurden, präsentiert das Buch mit dem gleichnamigen Titel, das im Callwey Verlag erschienen ist. Manche Geschäftsideen entstanden aus „einer Weinlaune“ heraus. Aus Friseursalons, die schließen mussten, oder Gartencentern, die abgerissen werden sollten, zauberten die Unternehmerinnen – oft mit tatkräftiger Unterstützung von Familie und Freunden – neue Läden mit ganz persönlichem Touch. So wurden Wände gefliest, um Küchenmöbel und Baraccessoires besser zur Geltung zu bringen, Kücheninseln in Verkaufstresen umfunktioniert oder Birkenäste in Kleiderstangen umgewandelt.

Das Konzept und Angebot ihrer Geschäfte ist ganz unterschiedlich und reicht von Vintagemöbeln aus Belgien und Frankreich, über Blumen und Schreibwaren bis hin zu skandinavischen Accessoires. Vieles haben die Inhaberinnen jedoch gemeinsam. Sie wollen vor allem ihren eigenen Stil verwirklichen, frei sein in ihren Entscheidungen und ein ganz bestimmtes Lebensgefühl verkaufen. Einige haben bereits zuvor als Store Manager gearbeitet oder von zu Hause aus Produkte verkauft und bringen Erfahrungen mit, bevor sie ihren eigenen Laden eröffnen. Doch Gründungscoach Brigitte Windt ermutigt auch Frauen ohne Erfahrungen, den Schritt zu wagen. Am wichtigsten sei es, seine Werte, Bedürfnisse und Ziele genau zu kennen und in der Lage zu sein, sich selbst zu führen.

Wenn man für die Produkte brennt, die man verkauft, arbeiten einige Shop Girls gern rund um die Uhr und dekorieren sogar jede Woche die Schaufenster um wie zum Beispiel Alexa Müller, die mit jedem verkauften Möbelstück das Outfit ihres Ladens in Düsseldorf verändert. Inspirationen holen sie sich meist in anderen Läden, auf Messen und auf Instagram. Das Schmökern im Buch ist so abwechslungsreich und vergnüglich wie ein Bummel durch schöne Geschäftsstraßen, denn jede Seite wartet mit einer neuen kleinen Überraschung auf und lädt die Leser ein, selbst aktiv und kreativ zu werden – zum Beispiel ein Kuchenrezept auszuprobieren, einen Zeitschriftenhocker selbst zu bauen oder aus Pappbechern Geschenkschachteln zu basteln. Der Serviceteil enthält außerdem nützliche Tipps für die Budgetplanung, für die Schaufenstergestaltung, für einen guten Start und vieles mehr. Und welchen Laden würde ich gern als erstes besuchen? Ich schwanke zwischen der Buchhandlung Herr Holgersson und der nostalgischen Papeterie in Wien…