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Visuelle Notizen

2017-08-25
Göttingen
Visuelle Notizen

Kennt Ihr das? Ihr habt einen interessanten Vortrag gehört, aufmerksam der Referentin gelauscht und fleißig mitgeschrieben. Zu Hause stellt Ihr entsetzt fest, dass Ihr nur die Hälfte Eurer Notizen entziffern könnt! Mit Sketchnotes wäre Euch das vielleicht nicht passiert.

Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Bildern, Formen und Texten. Sie dienen dazu, Gedanken und Ideen in Bilder zu übersetzen und Struktur in seine Aufzeichnungen zu bringen. Ich wurde in einer Ausgabe des Flow-Magazins, die ein Sketchnoting-Übungsheft enthielt, auf diese Methode des visuellen Notierens aufmerksam und fertigte nach Anleitung täglich ein paar Zeichnungen an. Ich fand so viel Spaß daran, dass ich mir anschließend das Buch „Die Sketchnote Starthilfe“ von Tanja Wehr kaufte, um mein Repertoire an Grafiken und Symbolen zu erweitern. Es enthält Zeichnungen aus verschiedensten Bilderwelten wie Reisen, Umwelt, Medien oder Lebensmittel, die man Strich für Strich nachzeichnen kann. Auch auf Menschen und Emotionen, Hilfsmittel wie Kästen und Fahnen sowie diverse Schriftarten geht die Sketchnoterin ein.

Ich war schon immer ein Fan davon, Projektideen bildhaft darzustellen, sie mit Rahmen, Pfeilen und Figuren zu versehen, um das Gesamtbild vor Augen zu haben. Genau dafür ist Sketchnoting ideal geeignet. Das Tolle ist, man kann mit dieser Technik nicht nur Ideen, sondern alles Mögliche visualisieren: Inhalte von Besprechungen, Präsentationen der Workshops, auch Anleitungen, ja sogar Kochrezepte. Das Rezept für meinen recht beliebten Chicago Cheesecake gebe ich mittlerweile als Zeichnung an Freunde und Familie weiter. Alles, was man dazu braucht, sind ein etwas dickerer Stift (ich benutze einen Bleistift Härtegrad 2B) und ein Block. Die grafischen Aufzeichnungen sehen viel schöner aus als linear gekritzelte Notizen, sie lösen beim Betrachten Emotionen aus und regen die Kreativität an. Außerdem kann man sich an bildhafte Darstellungen viel besser erinnern.

Wenn man auf den Geschmack gekommen ist, möchte man seinen Zeichenstift gar nicht mehr aus der Hand legen. Man könnte sein Skizzenbuch ja auch mit in den Urlaub nehmen und Eindrücke und Erlebnisse skizzieren statt sie mit der Kamera festzuhalten.

Wer lieber in Gesellschaft zeichnen möchte, kann auch einen Sketchnotes-Workshop von Tanja Wehr besuchen. Der nächste Termin ist der 2. September in Göttingen.

 
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