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Die Poesie des Reisens

2014-02-15
London
Die Poesie des Reisens

Was bewegt uns Menschen dazu, für kurze Zeit unseren Alltag zu verlassen, eine Reise anzutreten und in eine andere Umgebung einzutauchen? Diese Frage habe ich mir als Reisebegeisterte natürlich oft gestellt. Da war es naheliegend, einen Philosophen und Romancier zu konsultieren, der sich in seinem Buch „Die Kunst des Reisens“ genau diesem Thema widmet. 

Er gliedert seine Gedanken in fünf Kapitel: Abreise, Reiseerwartungen, Landschaften, Kunst und Rückkehr. Dabei folgt er den Spuren prominenter Reisender und Künstler wie Alexander von Humboldt, Vincent van Gogh oder Edward Hopper. Hoppers ausdrucksstarke Bilder von vereinsamten Reisestationen wie Bars, Tankstellen und Hotelzimmer haben mich schon immer fasziniert. 

Stellenweise wurde ich an mein Studium erinnert, in dem ich mich mit Schriftstellern wie Baudelaire, Flaubert, Proust, Hugo und ihrem Fernweh beschäftigte. In meiner Magisterarbeit versuchte ich, das Bild Japans in der französischen Reiseliteratur greifbar zu machen.

Je mehr man konkrete Erwartungen zurückstellt und sich offen und mit Neugier auf die fremde Umgebung einlässt, desto bereichernder die Reise, so meine Erfahrung.

Alain de Botton betrachtet nicht nur das Reisen aus philosophischer Sicht, sondern auch andere Aspekte im Alltagsleben wie Arbeit, Liebe oder Architektur. Er gründete in London eine „School of life“, die Seminare über die Themen Literatur, Philosophie, Design und Lebenshilfe in kombinierter Form anbietet. So ein Kurs würde mich brennend interessieren.

 
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