Das Matterhorn ruft

Was Bergwanderungen betrifft, sind meine Erfahrungen sehr begrenzt. Meine Eltern zog es eher in kulturell bedeutende Städte oder ans Meer, aber immerhin schafften wir es einmal, eine größere Wanderung von Zermatt aus zu unternehmen – mit Blick auf den legendären Matterhorn. Meine Mutter und ich beschlossen, diese schöne Erinnerung wieder aufleben zu lassen und besuchten letztes Wochenede die Ausstellung „Der Berg ruft“ im Gasometer Oberhausen.
Treffender wäre der Titel „Das Matterhorn ruft“ gewesen, denn meine Mutter konnte es gar nicht erwarten, den Höhepunkt der Ausstellung zu sehen: eine monumentale Skulptur des Matterhorns, die im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers kopfüber von der Decke hängt und sich im Fußboden spiegelt. Man hat das Gefühl, über dem Berg zu schweben, und kann den Ablauf der Tages- und Jahreszeiten und Kletterrouten, die mittels 3D-Technik projiziert werden, verfolgen.
Mich haben allerdings die starken Fotografien der Tier- und Pflanzenwelt in den Alpen, Anden und Rocky Mountains noch mehr fasziniert. Es ist schon toll, wenn man an einem Tag so vielfältige und ungewöhnliche Landschaften erleben kann, ohne einen einzigen Höhenmeter bewältigen zu müssen. Eine Multimediashow zeigt eindrucksvoll, wie Berge in Millionen Jahren durch die Kollision der Erdplatten entstanden. Die Ausstellung mit dem langen Untertitel „Berge. Heimstätten der Götter. Lebensraum der Extreme. Ultimative Herausforderung für Abenteurer und Eroberer. Zufluchtsorte der Mystiker und Mönche. Sehnsuchtsorte für Romantiker, Wanderer und Bewunderer der Natur“ ist noch bis 30. Dezember zu sehen.