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Eine Polizistin ist nicht kleinzukriegen

2018-06-20
Halifax
Eine Polizistin ist nicht kleinzukriegen

Happy Valley“ – so nennt sich ein Familien- und Kriminaldrama, das in West Yorkshire spielt und auf Netflix zu sehen ist. Der Titel ist allerdings irreführend, denn weder scheinen die Menschen dort glücklich zu sein, noch löst die trostlose Gegend Glücksgefühle aus.

Wenig Grund zum Lachen hat auch die Heldin der Geschichte Catherine Cawood. Als Sergeant muss sie sich tagtäglich nicht nur mit Gewalt und Drogenmissbrauch herumschlagen, auch privat ist sie schwer gebeutelt: Ihre Tochter wurde von dem Kriminellen Tommy Lee Royce vergewaltigt, bekam einen Sohn von ihm und nahm sich darauf das Leben. Catherine zieht den Jungen gemeinsam mit ihrer Schwester groß.

Kein Wunder, dass ihr Leben völlig ins Wanken gerät, als der Täter nach sieben Jahren Haft freigelassen wird. Die dramaturgische Spannung entsteht vor allem dadurch, dass Tommy Lee Royce in einem Entführungsfall verwickelt ist, den sie aufklären soll. Weiterer Pluspunkt sind die glaubhaften und hervorragend gespielten Charaktere, allen voran die Hauptfigur verkörpert durch Sarah Lancashire, die einerseits mutig und tough, andererseits verletzlich ist. Auch Tommy Lee Royce, der in der Serie „McMafia“ einen schnöseligen Banker spielt, beweist hier als besessener Bösewicht mit menschlichen Schwächen seine beeindruckende Wandlungsfähigkeit.

Auch in der zweiten Staffel wird Catherine von ihrer Vergangenheit eingeholt. Die Loser in dieser Serie mögen etwas zu klischeehaft sein, zeigen aber deutlich, wie schnell eine kleine Fehlentscheidung in den Abgrund führen kann.

 
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