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Canberra im Visier

2018-08-04
Canberra
Canberra im Visier

Wer sich schwer Namen merken kann, wird mit der australischen Serie „Secret City“ Schwierigkeiten haben. Wer sich für die Verzahnung von Politik, Journalismus und Korruption interessiert, wird trotz allem zusehen, dass er am Ball bleibt und der anspruchsvollen Handlung folgt.

Schon der Anfang ist spektakulär: Der Student Max Dalghetti flüchtet von der chinesischen Botschaft in Canberra, schluckt eine SIM-Karte herunter und springt von einer Brücke. Die Politikjournalistin Harriet Dunkley wittert eine große Story und stößt bei ihren Nachforschungen auf eine unglaubliche Regierungsverschwörung.

Die Spannung entsteht vor allem dadurch, dass man die vielen Personen nur schwer einschätzen kann. Wo steht die australische Regierung im eskalierenden Konflikt zwischen China und den USA? Wer zählt zu den Guten, wer zu den Bösen? Man erlebt während der sechs Folgen so manche Überraschung und Schockmomente angesichts der Abgebrühtheit und Skrupellosigkeit in den höchsten Reihen.

Harriet, gespielt von Anna Torv, die als FBI-Agentin in der US-Serie „Fringe“ bekannt wurde, war mir sehr sympathisch. Die Art und Weise, wie sie ihrem Instinkt folgt, sich an einer Sache festbeißen kann und gern mal Regeln ignoriert, erinnerte mich an die Figur Carrie aus „Homeland“. Dadurch bringt sie sich und andere in Lebensgefahr. Welche politischen Konsequenzen ihre Aktionen haben, werden wir leider erst in der zweiten Staffel erfahren.