No Way Out

Ich bin froh, dass wir die Serie „Greyzone – No Way Out“ nicht vor, sondern nach unserem Kopenhagen-Urlaub gesehen haben. Sie handelt nicht nur von einem geplanten Terrorangriff, sondern spielt zum größten Teil ganz in der Nähe von unserem Apartment im Stadtteil Nordhavn. In einem architektonisch ausgefallenen hypermodernen Gebäude, an dem wir oft vorbei geradelt sind, ist in dieser Serie der der Geheimdienst PET angesiedelt. Dort ermittelt Eva Forsberg von der schwedischen Sicherheitspolizei gemeinsam mit einem dänischen Kollegen und einem PET-Agenten in einem Fall, der auf einen geplanten Terrorangriff schließen lässt.
Was dänische Serien betrifft, mache ich entweder einen großen Bogen darum (wenn es um verstümmelte Leichen geht) oder sie verleiten mich zu Binge Watching (wenn es um politische und wirtschaftliche Machenschaften geht). „Greyzone“ zählt definitiv zu den letzteren. Die Hauptdarstellerin Birgitte Hot Sørensen kam mir gleich bekannt vor. In „Borgen“, eine meiner Lieblingsserien, spielte sie eine gewiefte Fernsehmoderatorin. In skandinavischen Serien kommt es ganz häufig vor, dass man dieselben Schauspieler in verschiedenen Serien wieder sieht, so als ob es insgesamt nur eine Handvoll gebe. In dieser Serie spielt sie eine intelligente junge Mutter, die bei der Firma SparrowNet Steuerungssysteme von Drohnen entwickelt. Eines Tages tappt sie in die Falle des Terroristen Iyad, einem ehemaligen Kommilitonen, und wird mit ihrem Sohn Oskar als Geisel in ihrer eigenen Wohnung festgehalten.
Die Geschichte packte mich von Anfang an und hielt mich bis zum Schluss in Atem. Keine Nebenhandlung, kein Dialog ist zu viel. Es geht um sinnlose Terroranschläge, fragwürdige Wirtschaftsinteressen und taktische Ermittlung vermengt mit subtiler Psychologie und starken Emotionen. Die Serie überzeugt nicht nur durch die herausragenden Darsteller, sondern wirkt auch wegen ihrer Glaubwürdigkeit und Realitätsnähe noch lange nach.