Where Paradise is Home

Kennt Ihr Wayward Pines? Das ist eine Kleinstadt in Idaho, in der Ihr mit offenen Armen empfangen werdet, zumindest in der gleichnamigen Amazon-Prime-Serie. Wunderschöne Häuser stehen zum Einzug bereit, interessante Stellen werden frei, als hätte man nur auf Eure Ankunft gewartet. Der einzige Haken: Man lässt Euch weder gehen noch Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen.
Genau das muss auch Special Agent Ethan Burke feststellen, als er sich auf die Suche nach zwei vermissten Kollegen begibt. Nach einem mysteriösen Unfall landet er in einer Klinik und erfährt, dass sein Begleiter Selbstmord begangen hat. Alle Bewohner leben nach festen Regeln und verhalten sich wie fremdgesteuert, als ob sie einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Burke versucht mehrmals aus der Stadt zu fliehen – vergeblich. Stattdessen wird er ungewollt zum Sheriff befördert.
Die Handlung der Serie ist Mystery pur – man muss einfach wissen, wie es weitergeht, zumal Ethans Frau und Sohn nun ebenfalls in der Stadt aufkreuzen, um zu sehen, wo der Familienvater abgeblieben ist. Menschen, die in einer Gemeinschaft gefangen sind, sei es unter einer Glasglocke oder umringt von einer tödlichen Mauer, sind mir schon in mehreren Serien begegnet. Das Thema scheint auf Drehbuchautoren einen großen Reiz auszuüben. In dieser Geschichte gibt es etwa in der Mitte der ersten Staffel eine überraschende Wende. Auch wenn sie einem ziemlich abstrus erscheint, kann man sich dem Bann der teilweise schrägen Figuren, ihrer Mission und den starken Landschaftsaufnahmen kaum entziehen.