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Freundschaft kennt keine Grenzen

2019-03-13
Südafrika
Freundschaft kennt keine Grenzen

Ich habe in meinem Blog noch nie Kinderbücher besprochen, doch heute mache ich eine Ausnahme. Patricia Furstenberg, in Bukarest geboren und aufgewachsen, ist von Beruf Zahnärztin, schreibt aber auch Jugend- und historische Bücher. Drei ihrer Kinderbücher sind gerade vom Englischen ins Deutsche übersetzt worden. Die herzerwärmenden Geschichten und die schönen Illustrationen haben mir so gut gefallen, dass ich sie Euch vorstellen möchte.

Schon das Coverbild macht Lust auf die Geschichte "Der Elefant und das Lamm". Schauplatz ist ein Naturschutzgebiet in Südafrika. Der sechs Monate alte Elefant Themba, so erfahren wir zu Beginn, ist ein Waisenkind und wurde von einem Schaf namens Albert adoptiert. Wie es dazu kam, erzählt die Autorin in farbenfrohen, lebendigen Bildern.

Während die Tiere sich auf eine Dürreperiode einstellen, grinst die Sonne mit cooler Sonnenbrille von oben herab und schlürft genüsslich einen Cocktail. Albert und Themba begegnen sich an einer kleinen Pfütze neben einem Felsbrocken, teilen sich brüderlich das knappe Wasser und werden so dicke Freunde. Mit der Zeit fragt sich Albert, wie sein Freund es schafft, bei ihren Verabredungen stets vor ihm dazusein. Um dies herauszufinden, trickst er Themba eines Tages aus und erfährt etwas über ihn, das ihn betroffen macht. Doch sogleich hat er eine grandiose Idee, die zu einem Happy End führt. Die Geschichte zeigt, was wahre Freundschaft ausmacht und wird sicher die Herzen vieler Kinder und Eltern erwärmen. Nur der Text in Reimform liest sich teilweise etwas holprig. Ich könnte mir vorstellen, dass hier der Rhythmus und die Pointen durch die Übersetzung aus dem Englischen verloren gehen.

Auch Patricias Buch "Der Gepard und der Hund" beginnt mit dem Vergleich von zwei verschiedenen Tierarten. Da ist einmal Kasi, ein männlicher Gepard und Waisenkind, und Mtani, eine Labradorhündin. Äußerlich sehen sie ganz verschieden aus. Der Gepard hat Flecken und und ist sehr beweglich, die Hündin hat ein goldenes Fell und ist eher rundlich. Das stört die beiden jedoch keine Spur. Sie lieben beide die Jagd in den heißen Ebenen Südafrikas und haben mächtig viel Spaß miteinander. Die lebendigen Illustrationen ihres Alltags strahlen so viel Lebensfreude aus, dass man regelrecht angesteckt wird von ihrer Wonne und ihrer ausgelassenen Stimmung. Als Freunde hat man jedoch nicht nur Spaß miteinander, sondern denkt auch an den anderen und hilft sich in der Notlage. Diese Botschaft hat Patricia Furstenberg wieder in tolle Bilder verpackt. 

In der Geschichte "Der Löwe und der Hund" geht es es um einen behinderten Löwen im Käfig, der ein tristes Dasein führt. Der Dackel Milo wird auf ihn aufmerksam und besucht ihn täglich. Seine Versuche, ihn aufzumuntern, sind jedoch vergeblich. Der Löwe nimmt ihn gar nicht ernst. Doch Milo gibt nicht auf. Ähnlich wie in den anderen Kinderbüchern von Patricia Furstenberg geht es auch hier wieder um zwei Tiere, die auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten haben. Man könnte meinen, dass sie nichts miteinander anfangen können, doch die Autorin belehrt uns eines Besseren. Bei allen drei Geschichten hat sie sich von wahren Begebenheiten inspirieren lassen.