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Ein sehr persönlicher Stadtführer

2019-06-08
Dublin
Ein sehr persönlicher Stadtführer

„Dublin was never my Dublin, which made it all the more alluring“. So beginnt das aktuelle Buch von John Banville mit dem Titel „Time Pieces“ („Spaziergänge durch Dublin“). Der irische Schriftsteller ist in Wexford geboren und aufgewachsen. Seine Sehnsucht nach Dublin wurde erstmals geweckt, als er mit sieben Jahren seine Tante Nan dort besuchte. Elf Jahre später zieht er dorthin und geht auf Entdeckungstour, um seine Faszination zu ergründen. Scheinbar unbedeutende Momente, die er mit bestimmten Straßen, Plätzen und Gebäuden verbindet, prägen sich dabei ein. Seine Erinnerungen verwoben mit viel Wissenswertem beschreibt er in diesem sehr persönlichen Stadtführer.

Zuvor erfahren wir viel über sein Verhältnis zu Wexford und seinen Eltern. Rückblickend bereut er fast, dass er sich so wenig für seine Heimatstadt interessiert hat. Zu den besonderen Orten, die er uns in Dublin vorstellt, zählt die Baggott Street und die Wasserlandschaft am Grand Canal entlang, sein „privates Paradis“, wo er mehrere Jahre lang wohnte. Auch der Park Iveagh Gardens ist mit zarten Erinnerungen an Rendezvous und unerfüllte Liebe verbunden. Als er seine 16-jährige Tochter dorthin führt, stellt sich heraus, dass auch sie viel Zeit mit ihrem Freund in diesem Park verbringt. Banville ist fasziniert, wie zeitlos manche Schauplätze sind und über Generationen hinweg wechselhafte Geschichten zu erzählen haben.

Leser, die Dublin bereits kennen, können die Stadt nochmals durch die Augen des Schriftstellers erleben und ihre Erinnerungen auffrischen. Neulingen wie mir wecken seine Streifzüge, die zahlreichen Fotos und kenntnisreichen Beschreibungen Neugier und Reiselust. 

 
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