Holpriger Neustart

Es heißt, man muss Träume visualisieren, um sie zu verwirklichen. Das dachte sich Fiona vermutlich auch, als sie einen Roman über eine erfolgreiche Schriftstellerin schrieb. Die Hauptfigur der Kurzgeschichte "Norderstedt" von Tim Sohr ist fest entschlossen, einen Roman zu schreiben, um den sich die Verlage reißen. All ihre Wünsche hat sie auf ihre Figur Frieda projiziert, die genau wie sie selbst, von Norderstedt nach Hamburg zieht.
Von Beziehungen hat Fiona erst einmal die Nase voll. Wie schnell aus einem kleinen Flirt mit einem Arbeitskollegen ein unkontrollierbarer Sog werden kann, der eine Beziehung ernsthaft gefährdet, hat sie leidvoll erleben müssen. Nun will sie sich auf ihre Laufbahn als Schriftstellerin konzentrieren und schiebt alle Zweifel beiseite. Leider tappt sie in eine Falle und ich bin gespannt, wie sie aus der Nummer wieder herauskommt.
Ähnlich wie der Fiction Podcast "Der Abgrund" von Melanie Raabe wird auch diese Geschichte in kurzen Happen von 15 bis 20 Minuten serviert und lässt sich gut unterwegs oder zwischendurch in einer Pause hören. Der Autor liest selbst – anfangs etwas schnell und hektisch wie ich fand, doch mit der Zeit habe ich mich ganz gut in seinen Rhythmus eingefunden.