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Friends with benefits

2019-11-07
Dublin
Friends with benefits

Nachdem mich „Gespräche mit Freunden“ so begeistert hat, war ich sehr gespannt auf den zweiten Roman „Normal People“ von Sally Rooney, der noch nicht auf Deutsch erschienen ist. Auch wenn die Geschichte diesmal in einer Schule in Galway, später im Trinity College in Dublin spielt, bestehen gewisse Ähnlichkeiten zwischen den zwei Romanen.

Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen den Schülern Marianne und Connell, die aus unterschiedlichen Klassen stammen. Man weiß nicht so recht, wie man dieses Verhältnis definieren soll: Sind sie nur 'Friends with Benefits' oder steckt mehr dahinter? Obwohl sie sehr viel Zeit miteinander verbringen und viel miteinander reden, sind sie nicht in der Lage, ihre wahren Gefühle zu zeigen und offen miteinander umzugehen. Meistens ist es Connell, der sich auf seine unbedarfte Art zu unüberlegten Handlungen verleiten lässt und dadurch Mariannes Gefühle verletzt. Sie zieht sich daraufhin zurück und einige Monate später ist wieder alles beim Alten. Dieses Muster wiederholt sich mehrmals, so dass man im Gegensatz zu Rooneys ersten Buch nicht von einem Entwicklungsroman sprechen kann.

Ich war enttäuscht, dass die Geschichte mehr oder weniger dahinplätschert. Auch die Figuren und ihr paradoxes Verhalten konnten mich nicht überzeugen. Gefallen haben mir dagegen Rooneys treffende Formulierungen und einfallsreichen Metaphern.