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Der schöne Schein der Werbewelt

2014-03-18
New York
Der schöne Schein der Werbewelt

Eine der ästhetischsten TV-Serien, die ich kenne, ist „Mad Men“. Allein von dem Intro bin ich so begeistert, dass ich es mir jedes Mal von Anfang bis Ende ansehe und versuche, neue Details zu entdecken. Die Serie spielt im New York der 1960er Jahre und handelt von aufstrebenden Angestellten in der Werbeagentur „Sterling Cooper“. 

Einer von ihnen ist Don Draper, Creative Director, mit einer dunklen Vergangenheit, der nach außen den perfekten Familienvater mimt. Ähnlich wie bei seinen Kollegen ist jedoch das meiste nur Fassade. Hinter dem durchgestylten Look tun sich Abgründe auf, die den Zuschauer immer stärker in den Bann ziehen und den Suchtfaktor erhöhen. Bestes Beispiel ist die Episode "Erwartungen" in der fünften Staffel, die wie ein Kammerspiel endet und den Zuschauer völlig sprachlos zurücklässt.

Einfach perfekt ist die Dramaturgie in einer anderen Episode, als Don versucht, den Hersteller Jaguar von seiner Agentur und Kampagnenidee zu überzeugen, während seine Kollegin Joan ganz andere Mittel einsetzt, um den Pitch zu gewinnen.

Mimik und Taten sagen in dieser Serie mehr als Worte. Dons Ex-Frau Betty beherrscht den leidenden Gesichtsausdruck von allen am besten, während Peggy Olsen und Pete Campbell ständig zwischen Unsicherheit und Komplexen einerseits, Ehrgeiz und Willensstärke andererseits schwanken.

Die künstlerische Qualität der Produktion finde ich grandios: von der Ausstattung über die Kostüme und Frisuren bis hin zur Kameraführung – jedes Detail sitzt perfekt. Für wahre Fans gibt es eine gelungene Illustrationssammlung mit dem Titel "The illustrated world of Mad Men", die ich mir wohl auch bald zulegen werde. Vorher genieße ich jedoch die lang ersehnte siebte Staffel, die morgen auf DVD erscheint.

 
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