Die Spur des Geldes

Seit "Kommissarin Lund", "Borgen" und "Homeland" hat mich keine Serie mehr so umgehauen wie "Follow the Money – Die Spur des Geldes". Das Setting: Kopenhagen. Die Protagonisten: ein Dealer, ein Polizist und einer Bankerin.
Sieht man den schweigsamen Nicki in seinen Uni-Vorlesungen sitzen, würde man kaum ahnen, dass er für einen spanischen Drogenbaron den Absatzmarkt in Dänemark ausbaut. Er ist ein Vollprofi, fast paranoid, der jede Spur verwischt, sich doppelt und dreifach absichert und nicht den geringsten Fehler erlaubt. Damit macht er es Alf, Ermittler für Wirtschaftskriminalität, nicht leicht, der im Gegensatz dazu weder sein Liebesleben, noch seine Wutausbrüche unter Kontrolle hat, und mit Tabletten gegen seine Schlaflosigkeit ankämpft. Aber er hat den richtigen Instinkt, nämlich der Geldspur zu folgen, und übernimmt die Leitung der Spezialeinheit Task Force Nørrebro.
Damit kommt die dritte und für mich interessanteste Figur ins Spiel: die frustrierte Bankangestellte Anna, die bei einer Beförderung übergangen wurde und auch zu Hause nicht ernstgenommen wird. Als ihr Ehemann sie zwingt, eine illegale Transaktion durchzuführen, fällt ihr der Schritt zur Geldwäsche nicht mehr schwer. Als Nickis Beraterin blüht sie förmlich auf und macht eine erstaunliche Verwandlung durch.
Wie schaffen es die Dänen bloß, solche genialen Serien zu drehen. Und siehe da: Hier mischen auch der Co-Autor Jeppe Gjervig Gram und die Produzentin und Redakteurin Piv Bernth aus "Borgen" mit. Bitte mehr davon!