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Wenn sich die Wege trennen

2014-04-27
Mailand
Wenn sich die Wege trennen

Entwicklungsromane, die von zwei gegensätzlichen Charakteren und deren Werdegang handeln, lese ich besonders gern. Ein Klassiker ist Hesses "Narziss und Goldmund", das mich in meiner Kindheit stark beeindruckt hat. "Der Schneeflockenbaum", über den ich kürzlich berichtete, zählt ebenfalls zu dieser Kategorie, und noch ein weiterer Roman, den ich Euch heute vorstellen möchte: "Zwei von Zwei" von Andrea de Carlo.

Es geht um die Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler Mario und Guido. Mario ist fasziniert von seinem Freund, der voller idealistischer Ideen steckt und sich über jegliche Konventionen hinweg setzt. Gemeinsam erleben sie die politische Revolte von 1968, ihre erste Liebe und die Suche nach ihrer Identität.

Als Mario eines Tages ein kleines Stück Land erwirbt und es ihm gelingt, mit seiner Frau ein vollkommen autarkes und zufriedenes Leben zu führen, war ich total fasziniert. Auf der anderen Seite konnte ich aber auch Guido gut verstehen, der rastlos und unruhig seinen Idealen nachjagt, der sich und seinen Mitmenschen unerfüllbare Ziele setzt und immer wieder enttäuscht wird. Zwei Menschen und zwei Lebenswege, die sich immer wieder kreuzen, werden von dem relativ unbekannten, aber sehr lesenswerten Autor Andrea de Carlo spannend, einfühlsam und mit einem Schuss Ironie geschildert. 

 
Selbstfindung